Ganzheitliches ökologisches Konzept

Unser besonderes Anliegen – maßvoll und vorausschauend handeln, vorhandene Ressourcen nutzen, die uns anvertraute Schöpfung bewahren.

„In allem werde Gott verherrlicht.“
„Alle Geräte und den ganzen Besitz des Klosters betrachte man als heiliges Altargerät.“
aus der Regel des hl. Benedikt

Ausdruck unserer Lebensform ist seit jeher maßvolles und vorausschauendes Handeln. Konkret wollen wir dies auch angesichts der aktuellen ökologischen Herausforderungen in unserer Welt durch ein ganzheitliches ökologisches Konzept umsetzen.

Unser Ziel

  • ein unter Klima- und Umweltschutzaspekten vorbildliches Kloster im Bistum Mainz
  • für die örtlichen Verhältnisse und Gegebenheiten maximale Autarkie
  • ein unter ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten gestalteter Lebensraum für uns Schwestern, Mitarbeiter*innen und die vielen Gäste, die hier einen Ort der spirituellen Vertiefung, menschlichen Begegnung und der kulturellen Bereicherung suchen

Im Blick auf die Verantwortung für Schutz und Pflege der uns anvertrauten Schöpfung ist ein Energiekonzept für das Kloster entstanden: ökologisch orientiert und dem Naturschutz und der Nachhaltigkeit verpflichtet. Unter Nutzung der vorhandenen Ressourcen entstand in einem lebendigen Prozess der Erneuerung das ganzheitliche Ökologie-Konzept „Biotop Kloster Engelthal“. Für dieses Konzept und seine Umsetzung von 2006 bis 2012 hat uns das Bistum Mainz ausgezeichnet mit dem Umweltpreis 2012.


Wasser

Die ehemalige Zisterzienserinnenabtei Engelthal ist Mitte des 13. Jahrhunderts auf wasserreichem Gebiet gegründet worden und ein unterirdischer Wasserlauf aus der Barockzeit führt durch das Gelände. So fanden wir bei unserer Wiederbesiedlung des Klosters 1962 eine Brunnenanlage, eine ober- und unterirdische Wasserführung und ein Zisternensystem.

Unsere Projekte:

  • Erweiterung des Zisternensystems
  • möglichst wenig versiegelte Bodenflächen
  • seit Beginn der 90er Jahre: Trennung von Regenwasser- und Abwasser-System
  • 2000: Brauchwasseranlage zur WC-Spülung im Gästehaus des Klosters
  • 2008: Bohrung eines Brauchwasserbrunnens zur Garten– und Obstplantagenbewässerung
  • 2010: Brauchwasseranlage zur WC-Spülung im Neubau des Klosters

Erde

Boden und Wasser unseres Taleinschnitts boten bereits den Zisterzienserinnen die idealen Voraussetzungen für Landwirtschaft, Garten- und Obstbau. Wir Benediktinerinnen haben dieses Erbe nach ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten fortgesetzt.

Naturgemäßer biologischer Obst- und Gemüseanbau

  • Mulchen zur Bodenverbesserung
  • natürliche Spritzmittel zur Schädlings- und Krankheitsbekämpfung
  • Humofix zur Kompostierung

Naturschutz

  • Imkerei
  • Pflege des vorhandenen (alten) Baumbestandes
  • Schutz der vorhandenen Fledermauskolonie
    (2007 ausgezeichnet durch den NABU Hessen als „fledermausfreundliches Haus“)
  • Anlage von Vogelschutzgehölzen
  • Anlage von Teichbiotopen, Feuchtwiesen
  • Anlage von Kleinbiotopen

Ökologisches Handeln im Alltag

  • Bewusstseinsbildung für uns, die Gäste und Besucher
  • Achtsamkeit im Umgang mit Gebrauchsgütern
  • Neuinvestitionen von Anlagen- und Gebrauchsgütern unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit
  • Verwendung von biologisch abbaubaren Wasch- und Reinigungsmitteln
  • Verwendung u. a. von fair gehandelten Produkten
  • Finanzanlagen unter ethischen und ökologischen Aspekten
  • und vieles mehr…

Ökologisches Bauen und Heizen

Beim Klosterneubau 2010 wurden vor allem natürliche Baustoffe wie Ziegel, Stein und Holz aus vorwiegend heimischen Vorkommen verwendet.

Das Heizungs- und Versorgungssystems wurde erneuert.

 Klosterneubau 2010

  • Installation eines Erdwärme-Heizungs-System mit Fußbodenheizung (für ca. 2.500 m² Heizfläche). Einsparung von ca. 15.000 l Heizöl im Jahr.
  • 2011 zusätzliche Energieeinsparung durch ein dezentrales Pumpensystem (Wilo-Geniax-Pumpensystem); verringert Heizkosten bis zu 20%, Stromkosten bis zu 50%, Heizenergie bis zu 15% durch automatischen hydraulischen
    Abgleich
  • Wärme-Rückgewinnungs-System im Rahmen von Wärmetauscher-Lüftungsanlagen

 Alter Gebäudestand

  • Dezember 2012 Inbetriebnahme einer Holzpellet-Heizung. Einsparung von ca. 55.000 l Heizöl.
  • seit 2013 Solaranlage zur Warmwassererzeugung für die alten Bestandsgebäude, bei Überschuss auch für den Neubau

Unser Ziel: Eine hundertprozentige Versorgung durch erneuerbare Energieträger.


Licht

Wir benötigen Licht zum Leben. Viele alltägliche Arbeiten und Aktivitäten sind ohne elektrisches Licht und Energie nicht durchzuführen. So ist der Bezug von Öko-Strom, die Stromeinsparung und eigene Stromerzeugung in Engelthal schrittweise immer mehr umgesetzt worden.

Unsere Maßnahmen:

  • seit 1990: Maximumwächter zur Steuerung der Strom-Verbrauchswerte
  • seit 2008: nach Möglichkeit Energiesparlampen (quecksilberfrei); Stromersparnis allein in der Kirche um 72,86% (von 8,4 KW/h auf 2,3 KW/h)
  • seit 2010: Nutzung von 100% Öko-Strom für das gesamte Kloster (Jahresverbrauch ca. 160.000 KW/h)

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